Der Kanu Club Erkner erfolgreich im Spreewald

Der Kanu Club Erkner erfolgreich im Spreewald Die Kanuten des ESV RAW Lok Cottbus veranstalteten vom 02. bis 05. Oktober die 37. Internationale Spreewaldfahrt. Auch die Sportler des Kanu Club Erkner e. V. folgten der Einladung. Am Donnerstagabend trafen sich die Teilnehmer im Bootshaus, packten ihr Equipment zusammen und machten sich gemeinsam auf nach Burg. Dort angekommen wurde das Übernachtungsquartier für die nächsten Tage bezogen. Wie in jedem Jahr konnten wieder zahlreiche Sportsfreunde aus vielen anderen Kanuvereinen Deutschlands begrüßt werden. Der internationale Charakter der Veranstaltung wurde von der Teilnahme polnischer Sportler aus Poznan unterstrichen.

Seit 1977 wird von den Kanuten aus Cottbus die internationale Spreewaldfahrt organisiert. Höhepunkt dabei bildet immer der Orientierungswettkampf. Dieser ist in der Kanutouristik einmalig und ist bei Jung und Alt sehr beliebt. Ausgestattet mit einer Spreewaldkarte gilt es, eine Strecke zwischen 18 und 22 km zu absolvieren, auf welcher 10 bis 12 Kontrollpunkte aufzusuchen sind. An denen wird mit Hilfe einer Lochzange auf der Kontrollkarte das Auffinden des Punktes vermerkt. Sieger des Wettkampfes ist die Bootsbesatzung, welche alle Kontrollpunkte in der kürzesten Zeit gefunden hat. Gewertet wird in drei Altersklassen sowie nach Bootstyp.

Der Freitag galt jedoch zunächst der Erkundung des Spreewaldes außerhalb des Wettkampfes. Gemeinsam wurde von Schlepzig bis nach Groß Wasserburg gepaddelt. Dort wartete bereits das Mittagessen in Form eines Erbseneintopfes. Danach wurde auf anderem Wege wieder die Rückfahrt nach Schlepzig absolviert. Bei kühlem aber sonnigem Wetter konnten die schönen Eindrücke, welche der Spreewald bietet, gesammelt und genossen werden. Am Abend begannen dann die Diskussionen um den bevorstehenden Wettkampf. In den letzten fünf Jahren konnte der KCE die Gesamtwertung für sich entscheiden. Sollte dies in diesem Jahr wieder möglich sein? Insgesamt nahmen vom KCE 16 Sportler am Wettkampf teil. Jedoch kommen nur 12 Personen in die Wertung. Diese sind bei der Anmeldung zu benennen. Es wurde stark darüber diskutiert, welche Teilnehmer in die Wertung aufgenommen werden sollten. Nachdem die Meldeliste aller Teilnehmer veröffentlicht wurde, fingen die Diskussionen erneut an. Wer hat wie viele Gegner in seinem Rennen? Wie viele Punkte können wohl erreicht werden? Wie haben sich die anderen für die Wertung eingeteilt? Langsam machte sich eine leichte Nervosität breit.

Am Samstagmorgen fuhren die Sportler in Richtung Start. Bis dorthin musste ca. ein km gepaddelt werden. Die Aufregung war den einzelnen Teilnehmern anzumerken. Das Wetter meinte es gut mit den Kanuten, die Sonne schien und die Temperaturen waren angenehm. Ab 9.00 Uhr wurde gestartet. 3 bis 4 Bootsbesatzungen, welche nicht im gleichen Rennen starteten, wurden im Drei-Minuten-Takt die Karten überreicht. Nachdem die Karten zurechtgelegt wurden, konnte losgepaddelt werden. Jedoch muss man sich auf der Spreewaldkarte orientieren. Wo ist der Start eingezeichnet? Wo befinden sich die Punkte? Welche Richtung muss an der ersten Kreuzung eingeschlagen werden? Bei dem Wettkampf ist nicht nur die erreichte Zeit entscheidend. Vorrangig müssen erst einmal wirklich alle Kontrollpunkte gefunden werden. Jedoch ist dabei stets Obacht zu geben, nicht jeder Punkt, der unterwegs gefunden wird, ist für einen selbst bestimmt. Da es unterschiedliche schnell noch die Stempelkarte abgeben Streckenführungen gibt, darf man ebenfalls nicht einfach einem anderen Boot folgen, denn schließlich könnte dieses Boot auch einer anderen Strecke folgen.

Schnell noch die Stempelkarte abgeben

Wie in jedem Jahr kamen alle Teilnehmer am so genannten „Gurkenpunkt“ vorbei. An diesem wird das Auffinden des Kontrollpunktes nicht mittels einer Lochzange auf der Kontrollkarte bestätigt. Man erhält dafür ein Tütchen mit leckeren Spreewaldgurken. Diese dürfen allerdings nicht einfach verzehrt werden. Am Ziel ist mit Vorzeigen mindestens einer Gurke zu belegen, dass man den „Gurkenpunkt“ auch wirklich erreicht hat.

Je nach Streckenlänge, Orientierungskünsten und körperlicher Fitness kamen alle Teilnehmer nach über drei Stunden ins Ziel. Nach und nach beendeten alle Kanuten ihren Wettkampf. Im Zielbereich wurden sodann die Erlebnisse auf den Strecken gegenseitig berichtet. Es wurde untereinander ausgetauscht, welche Punkte schwierig zu sehen oder gar verschwunden waren. Auch skurile Ereignisse ereigneten sich im Wettkampf. So ist beispielsweise Florian Heise aus dem KCE nach der Hälfte der Strecke das Paddel zerbrochen. Jedoch gab er nicht auf, sondern paddelte abwechselnd mit rechts und links in Stechpaddelmarnier. Auch die vielen Splitter, die er sich dabei zuzog, taten seiner guten Laune keinen Abbruch und er erreichte lächelnd das Ziel. Welches Ergebnis die einzelnen Teilnehmer erreichten, vermochte noch keiner vermuten. Die Organisatoren mussten zunächst die Kontrollkarten und Fahrtzeiten auswerten. Deshalb mussten sich alle Mannschaften noch bis zum abendlichen Kanutenball gedulden.

Gegen 20.00 Uhr sollten die Ergebnisse bekannt gegeben werden. Nachdem alle Teilnehmer der Spreewaldfahrt im „Deutschen Haus“ in Burg ihr Abendbrot zu sich genommen hatten, begann die Verkündung der Wettkampfergebnisse in Form einer Siegerehrung. Zuerst wurden wie jedes Jahr die Einzelplatzierungen aufgerufen. Alle warteten gespannt. Im KCE wurden bereits Stift und Zettel bereit gelegt, um die erreichten Punktzahlen der Mannschaften mitzuschreiben. Sollte es dem KCE wirklich gelingen, die Gesamtwertung zum 6. Mal in Folge zu gewinnen? Sollte dies etwa nicht gelingen und sollten deshalb beim Herbstarbeitseinsatz etwa entgegen der lieb gewonnenen Tradition keine Gurken zum Verzehr bereit stehen? Bereits bei der Verkündung der AK 1 im Einer männlich kam es zur Überraschung. Florian Heise hat trotz des Kellenbruchs sein Rennen gewonnen. Nun löste sich langsam die Anspannung bei den Erkneranern. Die ersten drei Punkte waren sicher, die direkte Konkurrenz konnte bis dahin noch keine ihr Eigen nennen. Nach und nach wurden die anderen Wertungen verkündet. Der KCE konnte viele gute und sehr gute Einzelplatzierungen erreichen. Insbesondere seien hier neben Florian auch noch zwei weitere hochgradige Leistungen zu nennen: Svend Melle und Mark Schultze erreichten im Männerzweier der AK 2 die insgesamt beste Wettkampfzeit mit 2:15:43 h. Ulla Müller konnte sich in einem sehr stark besetzten Rennen im Einer der Frauen der AK 3 gegen 13 zum Teil sehr viel jüngere Konkurrentinnen durchsetzen.

Inzwischen waren sich die Kanuten aus Erkner ziemlich sicher. Wer sollte ihnen jetzt nach den zahlreichen Erfolgen noch die Gesamtwertung nehmen? Nun galt es also der Mannschaftswertung die Aufmerksamkeit zu schenken. „Platz 2 geht an zwei Vereine, die die gleiche Punktzahl erreichten“ hieß es von den Organisatoren. Motor Süd Neubrandenburg und der WSV Stahl Beetzsee Brandenburg erreichten beide 9 Punkte und freuten sich über ihr gutes Abschneiden im Siegerehrung Gesamtergebnis.

Siegerehrung

Die Erkneraner begannen schon zu jubeln. Eindeutig mit insgesamt 18 Punkten gewannen sie nun zum 6. Mal in Folge die Vereinswertung im Rahmen des Orientierungswettkampfs. Der Mannschaftsleiter nahm den Pokal und das dazugehörige Fass Gurken entgegen. Nein, auf diese muss nun am 25.10.2008 nicht verzichtet werden.

Ausgelassen wurde der Abend zusammen mit allen Anwesenden bei Musik und Tanz gefeiert. Der KCE bedankt sich bei den Organisatoren der Veranstaltung aus Cottbus. Im nächsten Jahr werden sie wieder in den Spreewald fahren. Allerdings brauchen sie dann den Wanderpokal nicht wieder mitnehmen und können ihn im Vereinsgebäude stehen lassen. Denn schließlich haben sie diesen dreimal hintereinander gewonnen, weshalb er somit zum festen Inventar wird. Und doch wird im nächsten Jahr wieder der Siegeswille wichtig sein, schließlich soll auch im Herbst 2009 wieder ein Fass Gurken zum Arbeitseinsatz in Erkner geöffnet werden.

Einzelplatzierungen des Kanu Club Erkner:

Bootsklasse     Teilnehmer     Platzierung
AK I Em     Florian Heise     1. Platz
AK I Em     Georg Hochhuth     3. Platz
AK I Zm     Paul Scheidecker/Eric Ebert     1. Platz
AK II Ew     Stefanie Meißner     1. Platz
AK II Zw     Birgit Wilde/Kerstin Wählte     1. Platz
AK II Em     Heiko Meißner     1. Platz
AK II Em     Daniel Gelbicke     5. Platz
AK II Zm     Svend Melle/Mark Schultze     1. Platz
AK II Zm     Björn Baumeister/Christian Westphal     5. Platz
AK II Mix     Lennart Göldner/Katrin Göldner     7. Platz
AK III Ew     Ulla Müller     1. Platz
AK III Em     Steffen Feodorow     7. Platz
AK III Em     Stephan Hochhuth     17. Platz