Seit Bestehen des Kanu– Club- Erkner (KCE) fand in den letzten Jahrzehnten alljährlich, letztmalig vor 7 Jahren, der vereinsinterne Langstreckencup über 10 Km in Erkner statt. Nachdem dieser Wettkampf nun über die Jahre scheinbar in Vergessenheit geraten ist, wurde dieser auf Initiative von zwei Mitgliedern am 29. August 2009 als Offener Langstreckencup im KI Wanderboot wieder ins Leben gerufen, um die lange ruhende Tradition fortzusetzen.

Gegen 13:00 Uhr versammelten sich zu diesem Anlass 13 aktive Sportler aus 3 verschiedenen Vereinen. Die Veranstaltung wurde durch den Geschäftsführer des KCE eröffnet. Anhand des durchgeführten Losungsverfahrens wurde die Startreihenfolge festgelegt. Der erste Startpfiff für die Paddelstrecke nach Neu Zittau und zurück (10,4 km) fiel um 14:00 Uhr. Das Start- und Zielfoto konnte Steffen Feodorow für sich behaupten, der die Strecke bei zum Teil sehr böigem Wind in einer bravourösen Zeit von 1:06:26 Std. absolvierte.

Einzelplatzierungen:

Herren:

1. Holger Greve 1:01:11 Std
2. Udo Pilz 1:03:11 Std
3. Svend Melle 1:03:50 Std
4. Steffen Feodorow 1:06:26 Std
5. Heiko Meißner 1:06:55 Std
6. Eric Rose 1:10:12 Std
7. Jens Rose 1:10:14 Std
8. Will Heiko 1:12:10 Std
9. Stephan Hochhuth 1:12:40 Std

Damen:

1. Stefanie Meißner 1:04:10 Std
2. Ursula Müller 1:14:43 Std
3. Kerstin Wählte 1:15:36 Std
4. Kati Becker 1:29:34 Std

Die Ermittlung der Zeiten ließ sich, wer in Mathematik der Grundschule beim Thema Differenzrechnung aufgepasst hat, leicht berechnen. Doch wie ist es den Sportlern auf der Strecke ergangen?

Schon vor Beginn des Rennens galt es eine gewisse Konzentration und Spannung aufzubauen, um die ersten Strapazen und kraftraubenden Paddelschläge über den aufgewühlten Dämmeritzsee in Richtung Spreearm zu bewältigen. Durch die Teilnehmer wurde die kürzeste Linie gesucht, um keinen Zentimeter zu verschenken bzw. an den nachfolgenden Starter, der 3 Minuten später die Verfolgung aufnahm, zu verlieren. Mit erhöhtem Pulsschlag wurde die Einfahrt der Spree erreicht. Dies stellte für manch Einen bereits schon ein Etappenzwischenziel dar. Die etwa 3,2 km gegen die Strömung aufwärts nach Neu Zittau sollten zumeist am Uferrand des Stroms gepaddelt werden, um die Geschwindigkeit beizubehalten und Zeit einzusparen. Erfahrenen Paddlern kamen an dieser Stelle ihre Erfahrungen zu der Befahrung spezieller Teilpassagen zu Gute. Nach einer Vielzahl von Kurven, die das Landschaftsbild der Spree prägen, trat das Brückenbauwerk in Neu Zittau zum Vorschein. An dem eigens für den Wettkampf gefertigten WENDE- Holzklotz wurde unter den Argusaugen von Bernd und Andrea Müller der Wendevorgang eingeleitet, um den Rückweg nach Erkner anzutreten. Einigen Sportlern waren die Strapazen im Gesicht bereits abzulesen.

Die Hälfte der Strecke war geschafft und es ging jetzt „nur noch“ stromab. Die leichte Strömung verhalf so manch Einem zu neuer Motivation und Schaffenskraft. Es galt den inneren Schweinehund zu besiegen und gegen die Müdigkeit in den Armen anzukämpfen. Ja sich sogar Ziele zu setzen und von Kurve zu Kurve denken. Der See kam in Reichweite. Die Wellen schlugen stetig höher gegen das Boot, sodass von den Sportlern Balancegefühl und fahrerisches Können abverlangt wurde. Der Wind tat sein  Übriges dazu. Nur noch 2 km bis zum Ziel. Auf dem kleinen Dämmeritzsee gab es mehrere Überholvorgänge von vorausfahrenden Sportlern. Die letzten Kräfte wurden mobilisiert. Noch 600 Meter. Die Zieleinfahrt in den Bretterschen Graben lag in Sichtweise. Die letzten Paddelschläge unter Vollgas, um mit dem Boot noch einmal Fahrt aufzunehmen. Die letzten Meter. Dann ertönte der erlösende Pfiff von unserem zuverlässigen Zeitnehmer Hans- Jürgen Wille.

Durchatmen.

Staffelrennen

Nach einer kurzen Ruhepause wurde das Staffelrennen mit 2 Teams à 5 Sportler eingeläutet. Bei der Bewältigung der Disziplinen über 500m Zeitfahren, 250 Meter Stechpaddeln und etwa 50 Meter Handpaddeln stand der Spaß und Teamgeist im Vordergrund. Letztlich konnte sich die Staffel 2 aufgrund der hervorragenden Leistungen über die Paddeldisziplinen als Sieger durchsetzen.

Abendprogramm

Gegen 17:30 Uhr wurden die Sportler durch unsere Tagesköchin Kerstin Wählte zum Abendessen geladen. Es gab frisch zubereitetes Chili con carne mit Baguette. Getränke konnten gegen einen geringen Unkostenanteil erworben werden. Im Anschluss übten sich sechs Sportler im Volleyball spielen. Mit teilweise spektakulären Ballwechseln und Angriffen wurde die Zeit bis zum Einsetzen der Dämmerung eingehend genutzt. Die einsetzende Kühle, aufgrund der fortschreitenden Jahreszeit, ließ die Feuertonne in Aktion treten. Diese galt bis in die frühen Morgenstunden als Wärmequelle und Mittelpunkt der Gespräche.

Danksagung

Als Teilausrichter der Veranstaltung möchte ich mich an dieser Stelle bei Kerstin Wählte, Bernd und Andrea Müller, Hans- Jürgen Wille und Andreas Mundt für ihre Unterstützung bei der Organisation und Durchführung des Wettkampfes bedanken. Ohne die vorgenannten Mitglieder wären der reibungslose Ablauf der Veranstaltung sowie die tolle Videographie nicht möglich gewesen. Mein Dank und meine Hochachtung gebührt aber auch alle denjenigen aktiven Sportlern, die sich an diesem Tag der Herausforderung über die Distanz über 10,4 km gestellt haben.

Ich hoffe auch im nächsten Jahr wieder viele Paddlerfreunde aus verschiedenen Vereinen in Erkner begrüßen zu können. Insbesondere würde ich mich freuen, wenn sich unsere Nachwuchstalente im Kinder- und Jungendbereich aktiv bei dem Wettkampf einbringen würden.

In diesem Sinne „Bleibt lustig, bleibt froh, wie ein Frosch im H2O.

Stefanie Meißner (Kanu- Club- Erkner)