Vom 11. bis 13. Juli 2025 fand die erste LKV-Brandenburg-Fahrt als neues Format und zukünftigen Ersatz für die jährliche Nikolausveranstaltung statt. Vom KCE nahmen Kai und Kerstin teil. Und beide können festhalten, es war ein gelungener Auftakt, der trotz teils widriger Wetterbedingungen viele schöne Erlebnisse und wichtige Gespräche bot. Eingeladen wurde vom ESV RAW Cottbus in ihr Bootshaus, wo sich Wanderpaddler aus verschiedenen Ecken Brandenburgs am Freitag zu einem besonderen Wochenende trafen.
Auf neuen Wegen über Hammergraben & Co.
Am Samstag wurden zwei Paddeltouren angeboten, eine 31 km lang, die zweite Tour 10 km kürzer. Wir entschieden uns für Tour 1, die startete um 9.00 Uhr in Cottbus startete. Ursprünglich war ja 8.30 Uhr geplant. Aber es sollte noch ein weniger intensives Regenfenster abgewartet werden. Subjektiv konnte nicht sonderlich viel weniger Regen wahrgenommen werden. Aber es half nichts, die abwechslungsreiche Paddelstrecke von Cottbus über Peitz nach Schmogrow wurde in Angriff genommen. Das Besondere an der Tour war der Abschnitt über den Hammergraben, den wir bisher noch nicht kannten. Schnell erwies dieser sich als echtes Highlight, gerade wegen seiner Urigkeit. Es gab auch eine gute Strömung. Es schien, als ob der viele Regen, der ja bereits Freitagnachmittag begann und auch nicht mehr nachließ, die Flüsse ordentlich befüllte. Die gesamte Strecke forderte nicht nur Paddelkondition – insgesamt sechs Umtragestellen, zum Teil mit längeren Wegen, mussten bewältigt werden. Wer einen Bootswagen dabei hatte, war klar im Vorteil. Die längste Umtragungerfolgte in Mayberg, wo wir den Hammergraben verließen und rüber auf die Spree setzten. Im renaturierten Teilstück der Spree konnten wir bei weiterhin guter Strömung auch ein paarBootsrutschen nutzen und umkurvten zahlreiche Flussinseln. Lediglich das letzte Stück bis zum Nordumfluter war aufgrund der Kanalartigkeit weniger attraktiv. Neben dem intensiven Starkregen kam dann auch noch reichlich Wind auf, der uns auf den letzten Kilometern ordentlich entgegenblies.



Auf der Tour verzichteten wir auf lange Pausen. Umso mehr freuten wir uns, um 16.00 Uhr zurück am Bootshaus zu sein, wo uns frischer Kaffee und für kleines Entgelt leckerer Kuchen erwartete. Abends wurde dann auch noch der Grill angeworfen, so dass wir nach leckerem Essen und in geselliger Runde für den vorgesehenen Rückblick und Austausch gestärkt waren.
Abendprogramm mit Tiefgang
Der offizielle Teil des Abends schlug einen Bogen vom Jubiläum „100 Jahre Kanuwandersport in Cottbus“ über Neuigkeiten aus dem Landes-Kanu-Verband bis hin zu aktuellen Befahrungsrichtlinien und Umweltaspekten auf Brandenburger Gewässern. Die Fahrtenbuchauswertung aus der vergangenen Saison rundete das Informationsprogramm ab. Besonders rege diskutiert wurde die Frage, wie zukünftig mehr junge Sportlerinnen und Sportler für Verbandsveranstaltungen begeistert und eingebunden werden können – ein Thema, das viele bewegt und das sicherlich weiterverfolgt wird.
Sonntag: Auf alten Spuren – mit neuen Eindrücken
Am Sonntag paddelten die Teilnehmenden gemeinsam vom Nordumfluter über die idyllischen Fließe des Spreewalds bis nach Raddusch. Die 19 km lange Strecke führte über viele bekannte Abschnitte, wie sie bereits aus den nun leider nicht mehr stattfindenden Orientierungsfahrten vertraut waren. Es durfte natürlich nicht die Abfahrt über den Kanu-Fisch-Pass fehlen.
In der Nähe der Großen Wildbahn wurde zur Pause eingeladen – dort, wo früher der „Gurkenpunkt“ regelmäßig für Stärkung sorgte, gab es diesmal selbstgebackenen Kuchen und frisch gebrühten Kaffee – eine köstliche Überraschung. Und so konnte auch das letzte Teilstück der Tour gestärkt gepaddelt werden. Das angekündigte Krautfließ, welches nun nicht in bester Erinnerung bei einigen Paddlern war, ließen wir dann auch aus. Dafür führten die letzten drei Kilometer nach Raddusch über ein bisher unbekanntes Gewässerstück, das neugierig machte auf weitere zukünftige Erkundungen.
Das Wetter zeigte sich am Sonntag deutlich gnädiger – bis auf einige teils kräftige Schauer blieb es doch verhältnismäßig trocken. Zur großen Verabschiedung und dem Verladen der Boote ließ sich sogar die Sonne blicken und rundete das gelungene Wochenende auf stimmungsvolle Weise ab.


Trotz Dauerregen war es ein rundum gelungenes Paddel-Wochenende mit sportlichen Herausforderungen, neuen Eindrücken und wertvollen Impulsen für die Zukunft des Kanuwanderns in Brandenburg. Herzlichen Dank noch einmal an das Team in Cottbus, insbesondere Rolf und Birgit, für die Organisation und all ihren Helferinnen und Helfern, die uns so wunderbar betreut, verköstigt und gefahren haben.
Im nächsten Jahr wird uns die 2. LKV-Brandenburg-Fahrt voraussichtlich am 2. Juli-Wochenende nach Brandenburg a. d. Havel führen. Wir werden auf jeden Fall wieder dabei sein und können all unseren Mitgliedern diese Veranstaltung nur ans Herz legen. Insbesondere weil der Ausrichter der nächsten Tour uns definitiv sehr viel besseres Wetter zugesagt hat.
