Wie in jedem Jahr stand auch 2011 wieder um den 03. Oktober der Orientierungswettkampf im Spreewald auf unserem Jahressportplan im Programm. Und in diesem Jahr fand dieser interessante Wettbewerb, in dem man sich mit Hilfe einer Karte quer durch den Spreewald zwischen Burg und Lübbenau orientieren muss, bereits zum 40. Mal statt.
In den vergangenen 20 Jahren waren wir vom KCE fast jedes Jahr dabei, so dass man schon behaupten kann, dass wir traditionell im Spreewald vertreten sind. Schließlich haben wir ja auch in den Jahren 2004 bis 2009 die Gesamtwertung für unseren Verein entscheiden können. Also machten wir uns auch am 30.09.2011 auf den Weg Richtung Südosten.
Unsere Gruppe war nicht allzu groß, denn nicht alle konnten tatsächlich an dem Wochenende mitkommen, aber immerhin 7 von uns stellten sich wieder der Herausforderung, sich im Labyrinth der Spreearme von Punkt zu Punkt zu orientieren und dabei die nicht ganz 20 km in einer guten Zeit zu absolvieren.
Wir sieben waren schon „alte Hasen“ im Spreewald. Mit Jochen aus Bremen hatten wir aber dennoch einen „Neuen“ dabei, dem wir die Tücken des Wettkampfs lang und breit erklären konnten.
Der 03. Oktober fiel in diesem Jahr auf einen Montag. Damit hatten wir ein verlängertes Wochenende und der eigentliche Wettkampf sollte am erst am Sonntag stattfinden. Die Veranstalter organisierten für den Samstag eine Kanufahrt auf der Spree von Cottbus nach Burg. Alle, die schon mal zu Ostern an der Osterspreefahrt teilgenommen haben, kennen diese interessante Strecke. Sie führt in zahlreichen Kurven mit einigen Solschwellen durch eine schöne Naturlandschaft. Aber auch für Kenner der Strecke hat sie einiges Neues in jedem Jahr zu bieten. Da der Spreelauf nun schon seit einigen Jahren renaturiert wird, verändert sich dieser stets. Und so kann man immer wieder neue Inselchen im Fluss entdecken und auch so manche Kurve war im Frühjahr noch nicht so vorzufinden. Bei herrlichem Sonnenschein konnten wir also die Natur und Landschaft genießen und so einen entspannten Tag verbringen.
Am Sonntagmorgen war es dann wie immer ein bisschen aufregend. Schließlich kannten wir die Tücken des Wettkampfes aus den letzten Jahren. Wird es vielleicht wieder eine Besonderheit beim sogenannten Gurkenpunkt geben? Vor einigen Jahren mussten wir mal durch ein Labyrinth irren, um an die begehrten Gurken zu gelangen. Wie viele Wehre und Schleuse werden auf der Strecke verteilt sein? Die direkten Konkurrenten des jeweiligen Rennens konnten bereits am Abend zuvor gezählt und identifiziert werden. Aber wie werden wohl sie in diesem Jahr in der Lage sein, schnell alle Punkte zu finden.
Um 9.24 Uhr hatte Heiko seinen Start und ging damit als erstes von uns ins Rennen. Stephan und Kai folgten 9.30 und nahmen gleich Jochen mit. Ilona und Kerstin waren nur 3 Minuten später dran. Zu dem Zeitpunkt konnten Steffi und Svend sich noch viel Zeit lassen. Schließlich sollten sie erst nach 10 Uhr ins Geschehen eingreifen können.
Die Punkte waren in diesem Jahr einfach zu finden. Es fehlte kein einziger auf unseren Strecken. Damit war für die Wertung schon die halbe Miete drin. Aber an der Streckenführung hatten wir dann doch leise Kritik zu äußern: Wir mussten durch flache Fließe, die zum Teil kaum breiter als die Boote waren. An Überholen von anderen Booten war kaum zu denken. Und das ein oder andere Mal hatte die Vorwärtsbewegung des Bootes nicht wirklich etwas mit Paddeln zu tun. Auch die vielen Touristen, die einem unterwegs in Leihbooten oder in Spreewaldkähnen hinter jeder Ecke begegneten, machten uns zum Teil schwer zu schaffen. Aber das war wohl der Preis für den herrlichen Sonnenschein und die warmen Temperaturen um die 25C an diesem Oktoberwochenende.
Nach rund 3 Stunden waren alle wieder im Ziel. Und so konnte gleich ausgewertet werden, wer wie wo lang gefahren ist, welche Streckenabschnitte wie schlecht zu befahren waren und was man so allerlei auf dem Rundkurs erlebt und gesehen hat. Das kennen wir ja auch schon aus den letzten Jahren.
Zufrieden mit den eigenen Leistungen konnte sich am Nachmittag von den „Wettkampfstrapazen“ erholt werden. Am Abend sollte dann, auch wie in jedem Jahr, die Siegerehrung mit Kanutenball stattfinden. Einige von uns besuchten zuvor noch das DDR-Museum in Burg und dachten ein wenig an vergangene Zeiten. Danach ging es direkt ins Deutsche Haus, wo wir zunächst Schnitzel mit Pommes oder Seelachsfilet mit Kartoffeln serviert bekamen. Die obligatorische Frage: „Fisch oder Fleisch?“ hatten wir ja schon am Tag zuvor beantwortet. Bei einem Bier oder anderem Getränk ließen wir den Tag noch mal Revue passieren.
Dann war es soweit, die Siegerehrung stand an. Nicht ganz überraschend konnte Steffi einen ersten Platz erzielen. Mit einer Zeit nur knapp über 2 Stunden war sie die Schnellste, die alle ihre Punkte gefunden hat. Etwas überraschender war da schon der 2. Platz von Ilona und Kerstin. Sie hatten in diesem Jahr erst einmal gemeinsam in einem Boot gesessen und das war zum Orientierungswettkampf. Außerdem war das Zweierrennen der Frauen mit fünf Booten im Vergleich zu den vergangenen Jahren stark besetzt.
Im Männereiner konkurrierten Heiko und Svend miteinander um den Sieg. Aufgrund der Altersklassenänderung in diesem Jahr durfte Svend wieder in der jüngeren Kategorie an den Start gehen. Beide lieferten sich im Fernduell ein Kopf-an-Kopf-Rennen, welches Svend mit ein paar wenigen Minuten Vorsprung für sich entschied. Und so sollten wir vom KCE in der AK II Einer männlich die Plätze 1 und 2 für uns verbuchen können.
Im Männerzweier AK II unkten wir gemeinsam über den womöglichen 4. Platz. Da Kai ebenfalls aufgrund der Änderung der Altersklassen in diesem Jahr zu jung für die AK III war, konnte Stephan nach 4 Jahren wieder mit den „Jungspunden“ konkurrieren. Aber Stephan hatte in den Jahren zuvor immer den 4. Platz belegt. Sollte es diesem Jahr doch für eine Platzierung auf dem Podest reichen? Leider gehörten die Beiden nicht zu den Genannten, die nach vorne treten sollten, um ihre Urkunden in Empfang zu nehmen. Auch Jochen konnte bei seiner Spreewaldpremiere nicht das Podest erklimmen. Aber in der AK III der Männer im Einer gewannen die üblichen Verdächtigen der letzten Jahre.
In der Gesamtwertung der Vereine konnte dann der KCE trotz der relativ geringen Teilnehmerzahl den 3. Platz erreichen. Das war schon erstaunlich, da wir mit nur 7 Startern tatsächlich größere Vereine hinter uns lassen konnten. Bei der Auswertung der Ergebnislisten mussten wir dann auch noch feststellen, dass Stephan wieder einmal erfolgreich den 4. Platz verteidigen konnte. Unserer guten Laune konnte das aber nichts antun und so verbrachten wir noch vergnüglich ein paar Stunden im Deutschen Haus bei ein wenig Tanz und vielen interessanten Gesprächen.
Am nächsten Morgen traten drei von uns recht früh die Heimreise an. Die Verbliebenen nutzten aber noch einmal den schönen Tag und paddelten für ein paar Stunden durch den schönen Spreewald. Bei einem ausgiebigen Mittagessen konnten wir so das Wochenende gemütlich ausklingen lassen.